Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) wird für Unternehmen jeder Größe immer stärker zum Wettbewerbsfaktor. Wer auf Effizienzgewinne aus dem Einsatz von KI verzichtet, wird über kurz oder lang an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen. Darüber hinaus ist KI auch ein wichtiger Hebel, um die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu fördern, die ebenfalls wachsende Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit hat.
Wie eine Studie von Fraunhofer IAO und IPA zeigt, kann KI kann nicht nur Produktionsprozesse effizienter machen, sondern auch die Nachhaltigkeit steigern, beispielsweise durch die KI-unterstützte Reduktion von Treibhausgas-Emissionen und Ressourcen-Verbräuchen.
Größere Unternehmen setzen schon seit längerer Zeit KI in unterschiedlichen Bereichen ein, zum Beispiel im Marketing, dem Kundenservice, der vorausschauenden Wartung oder der Logistik. Als Beispiel sei hier nur die Otto Group genannt, die KI für die Routenoptimierung in der Logistik, Chatbots in Marketing und Kundenservice sowie zur Absatzplanung einsetzt.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben beim KI-Einsatz dagegen noch erheblichen Nachholbedarf. Doch gerade für KMU bietet der strategische Einsatz von KI in Zeiten des Fachkräftemangels vielfältige Möglichkeiten, Effizienz und Nachhaltigkeit zu steigern und so Wachstumspotentiale auszuschöpfen.
Ansätze zur Nutzung von KI für Effizienz und Nachhaltigkeit
Es gibt eine Vielzahl von Ansatzpunkten für den Einsatz von KI für Effizienz und Nachhaltigkeit. Um nur einige zu nennen:
Datenanalyse zur Identifikation von Einsparpotenzialen: KMU können durch den Einsatz von KI detaillierte Analysen ihrer betrieblichen Abläufe durchführen. KI-gestützte Systeme können Muster und Anomalien in großen Datenmengen erkennen, die auf ineffiziente Prozesse hinweisen. Diese Erkenntnisse ermöglichen es, gezielt Maßnahmen zur Ressourceneinsparung und zur Reduktion des CO₂-Fußabdrucks zu ergreifen.
Nachhaltige Produktentwicklung: Mit Hilfe von KI können KMU ihre Produkte nachhaltiger gestalten. Dabei ermöglichen simulationsbasierte Ansätze, die ökologischen Auswirkungen verschiedener Materialien und Produktionsmethoden zu vergleichen, bevor sie zum Einsatz kommen. KMU können so die ressourcenschonendste Produktvariante auf sehr effektive Weise finden und die Entwicklungszeit deutlich reduzieren.
Optimierung der Lieferkette: KI-Algorithmen können genutzt werden, um Lieferketten zu optimieren und die Transparenz zu erhöhen. Indem sie den gesamten Lebenszyklus eines Produkts verfolgen, können Unternehmen sicherstellen, dass nachhaltige Praktiken nicht nur im eigenen Betrieb, sondern auch bei Zulieferern und Partnern eingehalten werden.
Automatisierung und Effizienzsteigerung: KI-gesteuerte Automatisierungslösungen können dazu beitragen, Energie und Ressourcen zu sparen, indem sie Prozesse effizienter gestalten. Beispielsweise können KI-Systeme in der Produktion Maschinen so steuern, dass der Energieverbrauch minimiert wird, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen.
Intelligentes Energiemanagement: Durch den Einsatz von KI im Energiemanagement können KMU ihren Energieverbrauch optimieren. KI-Systeme können in Echtzeit den Energiebedarf prognostizieren und den Einsatz erneuerbarer Energien maximieren. So lassen sich Betriebskosten senken und gleichzeitig die Umwelt schonen.
Predictive Maintenance: Die vorausschauende Wartung mithilfe von KI kann die Lebensdauer von Maschinen und Anlagen verlängern und Ausfallzeiten reduzieren. Dies trägt nicht nur zur Kostensenkung bei, sondern auch zur Schonung von Ressourcen, da weniger Ersatzteile und Materialien benötigt werden.
Mit Nachhaltigkeitsstrategie KI-Potentiale ausschöpfen
Für viele KMU ist die Vielzahl der Möglichkeiten, die KI bietet, einerseits verlockend, andererseits überfordernd. Es fehlen schlicht die Ressourcen, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Daher benötigen KMU eine klar fokussierte Strategie, die sich auf die Bereiche mit der größten Hebelwirkung für den KI-Einsatz konzentriert. Daher empfehle ich, die KI-Ziele und -Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens zu verfolgen (siehe dazu auch meinen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeitsstrategie). Die Planung von KI-Projekten könnte dann nach dem folgenden Planungszyklus erfolgen:
Art und Inhalt des KI-Teils der Strategie hängen nicht zuletzt auch vom Digitalisierungsgrad des Unternehmens ab. Da, wo bereits viele digitale Daten vorliegen, ist der Einsatz von KI oft effektiver, als da wo nur wenige Daten vorliegen. Zugleich sollten Unternehmen berücksichtigen, dass nicht jede Automatisierungsaufgabe unbedingt KI erfordert. Angesichts des hohen Energiebedarfs von KI sollte sie nur da eingesetzt werden, wo weniger energiehungrige digitale Technologien keine vergleichbare Wirkung entfalten können.
Fazit
Künstliche Intelligenz bietet KMU riesige Chancen, produktiver, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu werden. Um von diesen Chancen zu profitieren, ist es erforderlich, dass KMU mit strategischem Fokus erste Projekte für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit aufsetzen.
Unternehmen, die auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit durch den strategischen Einsatz von KI kompetente Unterstützung suchen, können gern ein kostenfreies Erstberatungsgespräch mit mir vereinbaren. Ich helfe auch gern bei der Antragstellung für öffentlich geförderte Projekte, zum Beispiel im Rahmen des Green-AI Hub Mittelstand.