Zwei Drittel der deutschen Manager halten Nachhaltigkeit für wirtschaftlich sinnvoll, wie eine Capgemini-Studie ergab. Zugleich empfinden laut einer Studie von Ipsos und Bertelsmann Stiftung nur knapp die Hälfte der Beschäftigten (49 %), dass Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen wichtig ist.
Dies legt zwei Vermutungen nahe: erstens, dass die hohe Bedeutung von Nachhaltigkeit auf Managementebene sich noch nicht in entsprechenden Nachhaltigkeitsaktivitäten niedergeschlagen hat, und zweitens, dass eine große Zahl der Beschäftigten bei Nachhaltigkeitsaktivitäten zu wenig informiert und eingebunden wird.
Beides wäre für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele eines Unternehmens sehr abträglich. Denn es nützt wenig, wenn die Führungskräfte im Unternehmen Nachhaltigkeitsziele und eine Nachhaltigkeitsstrategie haben, und die Mitarbeitenden davon wenig wissen und kaum aktiv eingebunden werden. Schließlich erfordert es die aktive Mitwirkung aller Beschäftigen, um Nachhaltigkeit im Unternehmen nach innen und außen zu leben.
Die Studienergebnisse legen nahe, dass viele Unternehmen beim Einbinden der Mitarbeitenden dringenden Handlungsbedarf haben. Dementsprechend stellt sich die Frage, was Unternehmen tun können, um ihre Beschäftigten beim Thema Nachhaltigkeit stärker einzubeziehen.
Ansätze zur stärkeren Einbindung von Mitarbeitenden
Es gibt viele Ansätze, um Mitarbeitende beim Thema Nachhaltigkeit stärker einzubinden. Welche jeweils am effektivsten sind, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Dies hängt unter anderem vom Stand der Nachhaltigkeit und der bestehenden Unternehmenskultur ab. Unternehmen, alle der folgenden fünf Ansätze sinnvoll kombinieren und implementieren, können dadurch in der Regel das Engagement der Mitarbeitenden erheblich steigern und so eher ambitionierte Nachhaltigkeitsziele erreichen.
1. Nachhaltigkeitsbewusstsein entwickeln
Der erste Schritt zur Einbindung der Mitarbeiter besteht darin, ein Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit zu schaffen. Dies kann durch Schulungen, Workshops und Informationsveranstaltungen geschehen. Hierfür können Experten eingeladen werden, um über aktuelle Umweltprobleme und die Rolle des Unternehmens bei deren Bewältigung zu sprechen.
2. Nachhaltigkeit in die Unternehmenskultur integrieren
Nachhaltigkeit sollte ein integraler Bestandteil der Unternehmenskultur sein. Dies bedeutet, dass nachhaltiges Verhalten nicht nur gefördert, sondern auch belohnt wird. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Einführung von Nachhaltigkeitsbotschaftern innerhalb des Unternehmens, die als Vorbilder dienen und andere Mitarbeitende inspirieren.
3. Mitarbeitende an Planung und Umsetzung beteiligen
Mitarbeiter sollten in die Planung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen einbezogen werden. Dies kann durch die Einrichtung von interdisziplinären Arbeitsgruppen oder durch die Einbeziehung von Mitarbeiterideen in Entscheidungsprozesse geschehen. Umfragen und Brainstorming-Sitzungen können genutzt werden, um wertvolle Vorschläge von der Belegschaft zu sammeln.
4. Transparent kommunizieren
Eine offene und transparente Kommunikation über die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens und die Fortschritte bei deren Umsetzung ist entscheidend. Regelmäßige Updates und Berichte halten die Mitarbeiter informiert und engagiert. Ein internes Nachhaltigkeitsdashboard kann helfen, die erzielten Fortschritte sichtbar zu machen.
5. Positive Anreize schaffen
Um das Engagement der Mitarbeitenden zu fördern, können Anreizsysteme einen wichtigen Beitrag leisten. Das könnten zum Beispiel Prämien für besonders nachhaltiges Verhalten oder Wettbewerbe zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks sein. Neben materiellen Anreizen sind vor allem Anerkennung und Wertschätzung durch die Führungskräfte wichtige Motivationsfaktoren für das Engagement der Mitarbeitenden.
Vielfacher Nutzen durch aktives Einbinden der Mitarbeitenden
Dem Aufwand für das konsequente Einbinden der Mitarbeitenden in Nachhaltigkeitsaktivitäten steht ein Vielfaches an Nutzen gegenüber:
- Erhöhte Motivation und Zufriedenheit: Mitarbeiter, die sich an Nachhaltigkeitsinitiativen beteiligen, fühlen sich oft stärker mit ihrem Unternehmen verbunden. Dies kann die Arbeitszufriedenheit und Motivation erhöhen, da sie das Gefühl haben, einen positiven Beitrag zu leisten.
- Verbesserung des Unternehmensimages: Ein Unternehmen, das Nachhaltigkeit ernst nimmt und seine Mitarbeiter aktiv einbezieht, genießt oft ein besseres Image in der Öffentlichkeit. Dies kann zu einer stärkeren Kundenbindung und einem positiven Markenimage führen.
- Innovationsförderung: Die Einbeziehung von Mitarbeitern kann zu neuen und innovativen Ideen führen. Mitarbeiter bringen unterschiedliche Perspektiven und Kenntnisse ein, die zu kreativen Lösungen für Nachhaltigkeitsprobleme führen können.
- Kostenreduktion: Nachhaltigkeitsinitiativen können zu Kosteneinsparungen führen, sei es durch die Reduktion von Energie- und Ressourcenverbrauch oder durch die Minimierung von Abfall. Engagierte Mitarbeiter sind oft bereit, neue und effizientere Wege zu finden, um Ressourcen zu schonen.
- Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in Nachhaltigkeitsinitiativen einbinden, können sich von der Konkurrenz abheben. Ein starkes Nachhaltigkeitsprofil kann ein entscheidender Faktor bei der Gewinnung und Bindung von Talenten sowie bei der Ansprache umweltbewusster Kunden sein.
Fazit
Die systematische Einbindung der Mitarbeitenden in unternehmerische Nachhaltigkeitsaktivitäten ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft innerhalb planetarer Grenzen, sondern bringt auch zahlreiche wirtschaftliche Vorteile für das Unternehmen. Durch gezielte Maßnahmen wie Schulungen, Transparenz und Anreize können Unternehmen das Engagement ihrer Mitarbeitenden fördern und so langfristig eine nachhaltigere und erfolgreichere Unternehmensentwicklung sicherstellen.
Nachhaltigkeit wird so zu einer gemeinsamen Aufgabe, die alle Beteiligten verbindet und motiviert. Neben dem Gewinn an Zufriedenheit und Produktivität innerhalb des Unternehmens trägt dies nach außen zu einer höheren Glaubwürdigkeit in punkto Nachhaltigkeit bei. Dies fördert das Vertrauen von Investoren, Lieferanten und Kunden und erhöht damit den dauerhaften Markterfolg des Unternehmens.
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